„Schuloffensive“ wird abgeschmettert

Von Redaktion,

Gütersloh (bit). Der Bildungsausschuss unter Vorsitz von Ingrid Tiedtke-Strandt (SPD) hat den SPD-Antrag „Schuloffensive für Gütersloh“ mit zehn gegen fünf Stimmen bei einer Stimmenthaltung abgelehnt. Es ging dabei unter anderem um die Aufstockung des pädagogisch tätigen Personals um sechs bis acht Stellen und zwei weitere Stellen zur IT (Informationstechnik)-Betreuung („Die Glocke“ berichtete).

Zunächst gibt es kein zusätzliches pädagogisches  Personal für Gütersloher Schulen.

Übergangscoaches, die an Haupt- und Gesamtschule Arbeit zur Berufsvorbereitung leisten, sollte es auch für die Realschulen geben. Ausbau der Schulsozialarbeit und Verbesserung des Inklusionsgedanken (Schüler mit besonderem Förderbedarf in Regelklassen) lauteten weitere Punkte. Nicht zuletzt wurden mehr Räume für die Ganztagsbetreuung und Mittagsverpflegung gefordert. Zur Finanzierung schlug Martin Goecke (SPD) vor, den Gewerbesteuerhebesatz auf 411 von Hundert zu erhöhen. Das erbringe Mehreinnahmen von etwa 800 000 Euro. Goecke: „Dieser Betrag ist ausschließlich für die Verwendung der genannten Maßnahmen einzusetzen. Die Gütersloher Unternehmen profitieren von der höheren Qualität der Schulabgänger.“ Christiane Ziegele (BfGT) empfahl, die Haushaltsberatung abzuwarten. Einer Hebesatz-Erhöhung stimmte sie nicht zu. Bernd Nickella (Grüne) hielt das Finanzierungskonzept für fragwürdig. Sein Rat: „Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, das man mehr Bildung nur durch mehr Geld bekommen kann.“

Gesamthaushalt bietet keinen Spielraum

Monika Paskarbies (CDU) betonte, die Stadt sei für die sächliche Ausstattung der Schulen zuständig und habe dafür Millionen investiert. Bildung bleibe die wichtigste Gemeinschaftsaufgabe. Die Gewerbesteuer diene der Finanzierung des Gesamthaushalts, der keinen Spielraum biete. Die CDU-Frau, an die SPD gewendet: „Sie sollten Ihren Antrag zurückziehen, denn wir lehnen ihn ab.“ Ludger Klein-Ridder (Linke) dankte der SPD für ihren Antrag. Er forderte Steuergerechtigkeit und ernsthafte Prüfung der Finanzierung. Der Fachbereichsleiter Schulen, Joachim Martensmeier verwies auf den in Arbeit befindlichen Schulentwicklungsplan, der 2012 vorgestellt werde. Die Verwaltung „stricke daran“, bei der Schulsozialarbeit Schulen und Jugendhilfe zu verzahnen. Den Übergangscoaches für die Realschulen sei nicht auszuweichen. Die IT-Betreuung könnte eventuell an einen externen Dienstleister abgegeben werden.

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