Schweizer Bahnen rollen durchs Stadtmuseum

Von Redaktion,

Gütersloh (dop) - Was er als Junge hat werden wollen? Natürlich Lokomotivführer. Doch weil die Eltern auf ein Maschinenbau-Studium drängten und das Berufsleben ihn zum Kraftfahrzeug-Sachverständigen beim TÜV machte, konnte sich Ernst August Haase aus Dissen seinen Kindheitstraum erst als Rentner erfüllen.

Der schweizerische Furka-Oberalp-Panoramazug aus der Sammlung Ernst August Haases - unterwegs im Gütersloher Stadtmuseum

Mittlerweile nennt der 73-Jährige eine außerordentliche Modellbahn-Sammlung sein eigen. Für das Stadtmuseum Gütersloh hat er einen Teil davon – LGB-Modelle der Schweizer Bergbahnen im Maßstab 1 : 22,5 (Spur G) – zusammengestellt. Ab sofort heißt es dort: Berninabahn trifft Glacier-Express.

Die Sonderschau im Rahmen der alljährlichen vorweihnachtlichen Spielzeug(en)-Ausstellungen soll nicht nur Modellbahn-Fans locken, sondern auch Appetit machen aufs Bahnfahren. Das zumindest hoffen Haase, der sich mit Erfolg für die Wiederbelebung des Haller Willems stark gemacht hat, und Museumsleiter Dr. Rolf Westheider, bekennender Verfechter der Teutoburger Waldeisenbahn. „Man muss auch mal Dinge tun, die von Idealismus geprägt sind“, nennt Haase die Antriebsfeder für sein (Sammler-)Schaffen.

Und so schnaufen seine Modellwagen des ehemaligen Furka-Oberalp-Panormazugs (heute Matterhorn-Gotthard-Bahn) in knalligem Rot durch die von der Gütersloher Künstlerin Karin Puce liebevoll gemalte Bergwelt der Schweizer Alpen – die rodelnde Heidi, Steinbock und Gämse inklusive.

Die Vernissage  findet am  Samstag, 30. November, um 16 Uhr im Stadtmuseum Gütersloh, Kökerstraße 7 - 11, statt. Zu sehen ist die Sonderschau bis zum 16. März 2014.

Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Näheres unter  Tel. 05241/26685.

Natürlich rattert auch der legendäre Glacier Express, die berühmteste Bahn der Welt, durchs Obergeschoss – ausgelöst durch Bewegungsmelder. Wer 91 Tunnels und knapp 300 imposante Brücken auf seiner Strecke bewältigt, ist eben museumsreif. Das gilt auch für das Abbild jener nostalgischen Bahn, die in den „Heidi“-Verfilmungen mitspielt und die – wie ihre stählernen Kolleginnen – bis heute in der Schweiz ein Touristenmagnet ist.

Interessant ist die Vielzahl an Details, an Rangier- und Arbeitsmaschinen, die Haase teils in Funktion, teils als Anschauungsobjekte in den Vitrinen präsentiert. Das beginnt bei Schneeschiebern, die auch heute noch vor die Schweizer Schmalspur-Loks kommen, und endet bei den sogenannten „Krokodilen“: Elektroloks mit „Knickstellen“, die es den räthischen Bahnen erlauben, selbst engste Kurven zu nehmen. Es gibt viel zu entdecken. Und natürlich kommen auch die Besucher – die kleinen wie die großen – zum Zug, indem sie selbst einen steuern dürfen.

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