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Von Redaktion, 17.07.2018 | 20:54 Uhr
Münster (be) - Es ist viel mehr als eine Wetterstation zum Selberbauen: Mit der Sensebox (etwa: Sinn-Kiste) können Bürger Umweltdaten messen und Schüler das Programmieren lernen. Die Box ist auf der Zugspitze, in Grönland und im brasilianischen Regenwald im Einsatz. Erdacht wurde sie in Münster.
Auf einer Karte im Internet, der OpenSenseMap (https://opensensemap.org), werden die Messwerte der Wetterstationen dargestellt, erklärt Projektleiter Dr. Thomas Bartoschek. Weltweit gibt es inzwischen 2056 Senseboxen, alleine in Münster etwa 100.
Die Werte der Stationen werden ins Internet übertragen – und können auf einer Karte auf dem Computer angezeigt werden. Der Blick auf die Darstellung ist faszinierend. Mehr als 2000 Stationen gibt es weltweit inzwischen. „Im Frühjahr haben wir die Schallmauer von einer Milliarde Messungen erreicht“, sagt Sensebox-Projektleiter Dr. Thomas Bartoschek (37). Die Stationen können eine Vielzahl von Werten messen: Temperatur, Luftfeuchte und -druck, UV-Strahlung, Helligkeit, Feinstaub und noch vieles mehr.
Die Messwerte lassen sich live betrachten. Teilweise zeigen die Stationsbetreiber auch Bilder ihrer Sensebox. In Beverungen (Kreis Höxter) etwa gibt es eine Anlage, an der neben den üblichen Messungen auch Ozonwerte und die aktuellen Daten der Photovoltaikanlage angezeigt werden.
Verschiedene Zielgruppen
Die Sensebox richtet sich an verschiedene Zielgruppen, erklärt Bartoschek: Bastler, die einfach nur Spaß an der Technik haben, an Bürger, die einen Beitrag zur wissenschaftlichen Erhebung der Daten leisten wollen und an Schüler, die mit Hilfe der Box vielfältige Zusammenhänge erlernen und erkennen können. „Da geht es um ökologische Zusammenhänge, um Physik, Biologie und Informatik“, erklärt der Münsteraner Forscher, der selbst über Jahre hinweg das Schülerlabor am Institut für Geoinformatik geleitet hat.
Hinter der vielfach ausgezeichneten Sensebox steckt ein ausgereiftes System. Ein Teil passt zum nächsten, so wie bei Lego-Bausteinen. Herzstück ist ein sogenannter Microcontroller – nicht von der Stange, sondern speziell für die Box konstruiert. Vorteil für den Käufer der Selbstbaubox: Die Sensoren lassen sich über genormte Stecker direkt mit der Platine verbinden – ganz ohne Löten. Die ganze Konstruktion passt perfekt in ein wetterfestes Gehäuse. Auch für Thermometer und Feinstaubsensor gibt es gesonderte passende Gehäuse für den Außeneinsatz.
Hinzu kommt eine maßgeschneiderte Software, die auch von Anfängern benutzt werden kann. „Mit wenigen Mausklicks lässt sich so etwa ein Programm erstellen, dass beispielsweise ab einer Temperatur von 28 Grad die Mitteilung ‚Hitzefrei‘ ausgibt“, sagt Bartoschek mit einem Schmunzeln.
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