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Von Redaktion, 08.05.2012 | 07:41 Uhr
Münster (dpa/gl) - Atomgegner haben am Montag in Münster einen Zug mit radioaktivem Material fast acht Stunden lang gestoppt. Mehrere Aktivisten hätten über der Regionalbahnstrecke Gronau-Steinfurt-Münster Taue zwischen Bäumen aufgespannt und sich abgeseilt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Der Transport sei von der Urananreichungsanlage in Gronau gekommen und auf dem Weg nach Frankreich gewesen. Der Zug musste vorerst im Bahnhof Altenberge stehenbleiben. „Der Gefahrgut-Transport konnte dort nicht weiterfahren, ohne die Aktivisten zu verletzen“, sagte der Behördensprecher.
Der Betreiberfirma Urenco zufolge haben die neun Waggons 36 Behälter mit Uranhexafluorid geladen. Das Material wird bei der Anreicherung von Uran benutzt. Die Demonstranten kritisieren, dass derartige Gefahrgutzüge ungesichert durch große deutsche Bahnhöfe wie Münster rollen. Die Strecke im Norden Münsters, auf der auch Regionalzüge fahren, blieb zunächst gesperrt. Nach Angaben des Aktionsbündnis Münsterland habe der Zug erst am Abend - gegen 21.15 Uhr - den Hauptbahnhof Münster passiert.
Die Bundespolizei beobachtete die Aktion, schritt aber vorerst nicht ein, sondern wartete auf Unterstützung. „Höhenrettungskräfte“ sollten die Aktivisten vorsichtig abseilen. Atomaktivisten der Umgebung solidarisierten sich mit dem Protest und forderten die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau. „Wer aus der Atomenergie aussteigen will, darf nicht weiter den Uranbrennstoff in alle Welt exportieren“, hieß es in einer Mitteilung.
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