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Von Redaktion, 13.06.2018 | 05:00 Uhr
Rheda-Wiedenbrück (vw) - Bevor die Schweine ihren letzten Gang zum Schlachten bei Tönnies in Rheda antreten, wollen die Aktivisten von „The Save Movement“ die Todeskandidaten noch einmal streicheln und ihnen in die Augen sehen.
Noch bis Freitag dauert das Protestcamp von Veganern vor dem Werksgelände von Tönnies in Rheda. Die Tierrechteorganisation „The Save Movement“ hat die Aktion organisiert.
„Das macht traurig“, sagen die Veranstalterin des „Animal Justice Camps“, Josi Grothoff aus Essen, und Mitorganisatorin Elli Bornah aus Düsseldorf. Aber „nur das Hinschauen, nicht das Wegsehen“ werde die Welt besser machen.
Mit polizeilicher Unterstützung suchen die bis Freitag täglich ab 9 Uhr gegen das „System Tiereessen“ protestierenden 40 bis 50 Veganer an der Gütersloher Straße das Gespräch mit den Fahrern der Schweine anliefernden Lastwagen. Wer sich freiwillig darauf einlässt, wird von zwei Tierfreunden über deren Ziele informiert – und die Vierbeiner, die in ihren rollenden Käfigen von außen zu fassen sind, bekommen eine Portion Zuwendung vor ihrem baldigen Ableben.
Camp dauert bis zum Wochenende
Das Camp der Tierrechtekämpfer, das am Montag begann, sei „in diesem Ausmaß europaweit einmalig“, erläutert Josi Grothoff von „The Save Movement“. 16 Gruppen gebe es mittlerweile in Deutschland, rund 200 weltweit. Weil für die Tierproduktion auch Regenwald gerodet werde und in der Schlachtindustrie Beschäftigte ausgebeutet würden, habe sich die Organisation auch dem Umweltschutz und den Menschenrechten verschrieben. Grothoff: „Nicht nur die Tiere, auch die Mitarbeiter sind Opfer des Systems.“
Pro Stunde werden vier Transporter gestoppt
In Rheda dürfen zu festgelegten Zeiten stündlich bis zu vier Tiertransporter gestoppt werden. Die Reaktion der Fahrzeuglenker, die anhalten, beschreibt Josi Grothoff als „durchweg positiv“. Und auch die Polizei vor Ort hatte eigenem Bekunden nach bislang einen ruhigen Job.
Nachtlager an geheimer Stelle
Zum Nächtigen zieht sich die Schar der internationalen Aktivisten allabendlich in ihr Ziellager zurück. Aber wo das steht, wird nicht verraten. Ein bisschen Privatsphäre muss sein. Ganz und gar öffentlich wird hingegen die Aktion vor dem Werksgelände Tönnies gemacht. Bei Facebook und Instagram wird vom „Animal Justice Camp“ laufend in Wort, mit Fotos und Videos berichtet.
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