Verletzte Kinder nach Unfall auf der A2


[Aktualisiert 14 Uhr] Beckum/Hamm (ei/cd) - Zwei lebensgefährlich verletzte Kinder im Alter von zehn und zwölf Jahren, eine schwerverletzte Beifahrerin sowie zwei leicht verletzte Kinder (neun und zwölf Jahre) sind die Bilanz des schweren Unfalls auf der A2 in Fahrtrichtung Dortmund am Sonntagabend.

Auf der A2 ist es am Sonntagabend zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Foto: Eickhoff

Der Fahrer eines im Märkischen Kreis zugelassenen Dacia Logan hatte aus zunächst ungeklärten Gründen die Gewalt über den für sieben Personen zugelassenen Kombi verloren. Der Wagen schleuderte vom linken der drei Fahrstreifen in die rechte Seitenplanke und prallte von dort ab. Der Fahrer eines in Bielefeld zugelassenen Transporters konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr in den umherschleudernden Kombi.

Großalarm im Kreis Warendorf

Um 19.18 Uhr wurde die Kreisleitstelle der Feuerwehr in Warendorf über den schweren Unfall informiert. Zunächst war von fünf Verletzten die Rede. „Als der erste Gruppenführer sich ein Bild der Lage verschafft hatte, war schnell klar, dass 17 Personen von dem Unfallgeschehen betroffen sind“, erklärt der Einsatzleiter, Stadtbrandinspektor Harald Kellermann, im Gespräch mit der „Glocke“.

So wurden schließlich die Löschzüge Beckum und Neubeckum, 13 Rettungswagen und fünf Notarzteinsatzfahrzeuge alarmiert. Zu der Unfallstelle zwischen dem Parkplatz Brunsberg und der Abfahrt Hamm-Uentrop eilten ferner die Rettungshubschrauber Christoph 8 (Lünen), Christoph 9 (Duisburg), Euro 2 (Rheine) und Westfalen (Greven).

Hilfsorganisationen im Einsatz

Ferner wurde das Modul Massenanfall von Verletzten alarmiert, vor allem um bei weiteren Einsätzen in Beckum, Ahlen oder Oelde schnellstmöglich Hilfe leisten zu können.

Die schwer verletzten Eltern und die beiden leicht verletzten Kinder wurden ins Ahlener Krankenhaus eingeliefert. Die lebensgefährlich verletzten Kinder wurden in Kliniken der Maximalversorgung nach Bielefeld (Gilead) und Münster (Clemenshospital) geflogen.

17 betroffene Personen sind involviert

Bei den insgesamt 17 vom Unfallgeschehen Betroffenen, darunter Augenzeugen und Ersthelfer, war man zunächst davon ausgegangen, dass sie alle in Krankenhäusern behandelt werden müssen. Dies bestätigte sich aber nicht. 

„Trotzdem mussten sie vor Ort intensiv betreut werden. Viele standen unter Schock“, berichtet Kellermann. Ins Krankenhaus seien dann aber schließlich nur die Insassen der beiden beteiligten Unfallfahrzeuge gekommen.

Szenario selten, aber Teil der Ausbildung

<mediaobject class="imageleft" id="X0.03921365980657776" type="image" uid="606e2414-ffaf-42de-8818-6317bdfcca20" url="http://ecms.die-glocke.de/alfresco/d/d/workspace/SpacesStore/606e2414-ffaf-42de-8818-6317bdfcca20/fs-dsc_9958.JPEG" uuid="606e2414-ffaf-42de-8818-6317bdfcca20" x0="0" x1="100" y0="0" y1="100"> <element name="Unterschrift">Seltenes Bild: Zwischenzeitlich vier Rettungshubschrauber waren bei dem Unfall auf der A2 im Einsatz. Zwei von ihnen brachten schwerverletzte Kinder in Krankenhäuser nach Bielefeld und Münster. <element name="Quelle"/> </mediaobject>Solche Einsatzszenarien wie nach dem Unfall auf der A2 sind zwar selten, dennoch aber fester Bestandteil der Ausbildung und Einsatzvorbereitung. So konnte die Leitstelle nach den Rückmeldungen der Feuerwehr vor Ort auf vorgeplante Alarmpläne zurückgreifen, die genau regeln, welche Kräfte an die Einsatzstelle entsandt werden. 

„Daher auch die vielen Hubschrauber“, erklärt Kellermann, der sich mit dem Einsatzablauf am Tag nach dem Unfall sehr zufrieden zeigt. „Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und Polizei hat gut geklappt.“

Polizei sperrt die Autobahn zunächst komplett

Letztere, die Beamten der Autobahnpolizei Dortmund, sperrten die Schnellstraße in Richtung Westen zunächst während der Rettungsarbeiten für rund 90 Minuten komplett, anschließend konnten die Verkehrsteilnehmer über den linken Fahrstreifen die Unfallstelle passieren. 

Der Polizeihubschrauber „Hummel 6“ wurde angefordert, um aus großer Höhe die unterschiedlichen Spuren zu dokumentieren. Ferner wurde die Unfallstelle von den Beamten im 3D-Verfahren eingescannt. Der Verkehr staute sich auf einer Länge von bis zu 15 Kilometern. Um 23 Uhr wurde die A2 wieder freigegeben.

Nachbesprechung schließt sich an

Für die letzten Feuerwehrkräfte war der Einsatz gegen 23.30 Uhr beendet. „Wir haben den Ablauf am Abend noch nachbesprochen um aus einem solchen, seltenen, Einsatz Schlüsse für zukünftige Lagen ziehen zu können“, erklärt Kellermann. Diese Besprechungen eignen sich auch, um das Erlebte zu verarbeiten. „Denn einfach so geht das an keinem Vorbei“, betont der Einsatzleiter.

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