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Von Redaktion, 24.07.2016 | 17:01 Uhr
Gütersloh (jed) - Auf das schwerste Hindernis haben die Organisatoren diesmal verzichtet. Beim Parkour-Camp im vorigen Jahr mussten die 200 aus ganz Deutschland angereisten Sportler (Traceure) bei 35 Grad zusätzlich zu den Geräten auch eine gigantische Hitzewand überwinden.
Holzpaletten, Traktorreifen, Gerüste, Baumstämme: Die Organisatoren hatten einen sehr vielseitigen Hindernispark aufgebaut.
In diesem Jahr hatten es die Akteure dagegen am Samstagvormittag mit leichtem Dauerregen zu tun. Ab dem Nachmittag wurden sie dann aber mit idealen Bedingungen entschädigt.
Achtes Parkour-Camp in Gütersloh
Zum bereits achten Mal hatten Organisator Claus-Peter „Pit“ Mosner vom Fachbereich Jugend und Bildung der Stadt sowie seine rund 50-köpfige Helfercrew das Außengelände der Janusz-Korczak-Schule von Freitag bis Sonntag in einen großen Parkour-Kletterpark samt Abenteuerspielplatz verwandelt.
Wie in den Vorjahren kamen 200 Traceure in die heimliche Metropole der bei Jugendlichen extrem beliebten Trendsportart. Das Gütersloher Camp hat einen so guten Ruf, dass eine Traceurin aus Spanien für drei Tage Spiel, Sport und Spaß an die Dalke reiste. Mit Ilya Semyonov (26) kam „ein Trainer der Extraklasse zum Inspirieren und Bereichern“, so Mosner, aus dem russischen St. Petersburg. Die auf den Camp-T-Shirts zu lesende Intention für die drei Tage lautete: „Challenge your limits“ („Fordere deine Grenzen heraus“).
200 Traceure auf Gesamtschulgelände dabei
Dazu war unter anderem die Zahl der Hindernisse wesentlich vergrößert worden. Mit Unterstützung der Gerüstbaufirma Pieper konnten die Protagonisten „die Mensa außen herum umrunden, ohne auch nur einmal den Boden zu berühren“, so Mitorganisator Dimitri Reimer. Bei Parkour geht es nicht um Konkurrenz, Wettbewerb oder den Sieg. Vielmehr steht das schnelle, unkonventionelle Überwinden von Hindernissen im Mittelpunkt. Ferner geht es um das bewusste Erkennen und Verschieben der Grenzen des eigenen Körpers.
Konzentration, Kraft und Disziplin sind gefragt
Um Traktorreifen, Treppengeländer, Baugerüste, Baustämme, aufgestapelte Holzkästen zum Teil des Sports werden zu lassen, sind effizientes Springen, kraftvolles Zugreifen, Mut, Geschicklichkeit, Konzentration, Selbstvertrauen sowie das Überwinden eigener Ängste gefragt. Das Einschätzen der eigenen Möglichkeiten, verbunden mit Abwägen und vorsichtigem Herantasten war gerade am Samstag wichtig, als die Hindernisse nass und rutschig waren und weit weniger Halt boten als sonst.
Anerkennung von den Gästen
Außenstehende Zuschauer zollen dem Spiel aus Disziplin und Körperkraft allergrößten Respekt. Kay Klingsieck, der die Sparkasse Gütersloh als Sponsor vertrat: „Wenn ich das machen würde, läge ich die nächsten sechs Wochen im Krankenhaus“. Augenzwinkernd ergänzte der stellvertretende Bürgermeister Matthias Trepper (SPD): „Ich würde vermutlich nicht mal durch den Reifen passen.“ Wie in den Jahren zuvor, wohnte auch die ehemalige Bürgermeisterin Maria Unger der Eröffnung bei. Unger: „Ich liebe diesen Sport.“
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