Bitte geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich anzumelden. Wenn Sie bereits Digitalabonnent sind, Sie sich aber noch nicht in unserem Portal registriert haben, holen Sie das bitte nach, um auch künftig das e-paper und/ oder unsere Plus-Inhalte lesen zu können.
23.03.2023 | 14:40 Uhr aktualisiert 23.03.2023 | 16:03 Uhr
Stillstand auf der Schiene und an Flughäfen: EVG und Verdi legen am Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahm. Das trifft NRW hart.
Der Warnstreik legt Bahn- und Luftverkehr am Montag lahm. Betroffen sind auch Busse und Bahnen in sieben Bundesländern - dazu zählt NRW. Foto: dpa
Düsseldorf/Berlin (dpa) - Pendler und Reisende in ganz Deutschland müssen sich am kommenden Montag auf weitreichende Einschränkungen im Bahn-, Luft- und Nahverkehr sowie auf Wasserstraßen einstellen. Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes ruft die Gewerkschaft Verdi in NRW wie im Bund für Montag zu einem Warnstreiktag auf. Parallel soll ein großangelegter bundesweiter Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am selben Tag massive Einschränkungen im Bahnverkehr bringen. Das teilten beide Gewerkschaften am Donnerstag in Berlin und Düsseldorf mit.
Starke Verzögerungen bis hin zum Erliegen
Für das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen seien „starke Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen» zu erwarten“, hieß es in der Mitteilung. Der ADAC NRW riet, wo es möglich ist im Homeoffice zu bleiben oder außerhalb der Stoßzeiten zum Arbeitsplatz zu fahren. Wer mit dem Auto unterwegs sei, solle in jedem Fall mehr Zeit einplanen als sonst, hieß es in einer Mitteilung.
Im Einzelnen richte sich der Aufruf in Nordrhein-Westfalen an die Beschäftigten des Flugverkehrs an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund, flächendeckend den öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) und in den kommunalen Häfen und Schleusen etwa in Duisburg, Minden und im Münsterland.
Warnstreik-Aktion der Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr
In NRW wie im Bund sind von der beispiellosen Warnstreik-Aktion der Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen betroffen. Auch die Autobahngesellschaft soll bestreikt werden, ebenso wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.
Sechs Bundesländer betroffen
Betroffen sind von der beispiellosen Warnstreik-Aktion die Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Auch die Autobahngesellschaft soll bestreikt werden, ebenso wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Auf der Schiene sind neben der Deutschen Bahn laut EVG unter anderem die Bahn-Unternehmen Transdev, AKN, Osthannoversche Eisenbahnen, erixx, vlexx, eurobahn sowie Die Länderbahn betroffen. „Der ganztägige Streik beginnt in der Regel in der Nacht vom 26. auf den 27. März um 0 Uhr und endet um 24 Uhr“, teilten beide Gewerkschaften weiter mit.
Die Warnstreiks an Flughäfen betreffen den Gewerkschaften zufolge einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit
Verdi erhöht Druck: Dritte Verhandlungsrunde
Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro pro Monat mehr Lohn.
Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.
Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche ein erstes Angebot der Bahn abgelehnt. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180 000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben sowie mehrere Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro in Aussicht gestellt.
Der Nah- und Fernverkehr sowie Flughäfen in ganz Deutschland wurden schon vor mehr als 30 Jahren im Zuge eines mehrwöchigen Streiks gleichzeitig bestreikt. Bei diesem harten Arbeitskampf im öffentlichen Dienst im Frühjahr 1992 legten mehrere hunderttausend Beschäf
Texte und Fotos von die-glocke.de sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.