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26.06.2022 | 14:54 Uhr aktualisiert 26.06.2022 | 14:58 Uhr
Eine Jugendliche verschwindet beim Gassigehen. Zwei Tage später taucht der Hund auf. Nach zehn Tagen wird ihre brennende Leiche entdeckt.
In Hamm ist am Freitag eine Frauenleiche in einem Naturschutzgebiet gefunden worden. Es handelt es sich bei der Toten um eine 17-Jährige, die seit dem 14. Juni im Märkischen Kreis als vermisst gemeldet war. Foto: dpa
Dortmund/Hamm (dpa) - Der Fall der vermissten Hauptschülerin aus Iserlohn hat sich als brutales Verbrechen entpuppt: Nach dem Fund der noch brennenden Leiche der 17-Jährigen nahm die Polizei in Dortmund ihren Ex-Freund fest. Ein Richter schickte den Elektroniker unter Totschlagsverdacht in Untersuchungshaft. Verschiedene Indizien, über die noch nicht gesprochen werden könne, hätten die Ermittler zu dem 26-Jährigen geführt, sagte Oberstaatsanwalt Carsten Dombert am Samstag.
Blut in Scheune entdeckt
Am Sonntag verriet Dombert auf dpa-Anfrage: „Wir haben Spuren in einer Scheune in Dortmund gefunden, die Verwandten des Beschuldigten gehört. Voraussichtlich handelt es sich dabei um Blut. Eine Bodenprobe wird nun im Landeskriminalamt analysiert.“ Auch Fahrzeuge, die dem Dortmunder zur Verfügung standen, würden nun genau untersucht.
Das Paar soll sich rund eine Woche vor dem Verschwinden der 17-Jährigen getrennt haben. Ihre Eltern hatten sie am 14. Juni vermisst gemeldet. Das Mädchen war mit seinem Hund im Wald spazieren gegangen und nicht heimgekehrt. Auch zu ihrer Schul-Abschlussfeier kam sie nicht.
Kurz vorher noch besorgt gezeigt
Zwei Tage später hatte der 26-Jährige den Hund des Mädchens samt Halsband und Leine den Eltern überbracht: Er habe noch einmal im Wald nach ihr gesucht und dabei den Hund entdeckt, behauptete er, was den Verdacht der Ermittler nährte.
Als sie verschwand, war die 17-Jährige ganz in schwarz gekleidet. Die Polizei startete eine Suchaktion mit Öffentlichkeitsfahndung und Fotos des Mädchens. Auch Spürhunde und ein Hubschrauber kamen zum Einsatz. Ihr Ex-Freund, der Handwerker, war nach dem Verschwinden des Teenagers bereits als Zeuge vernommen worden. Von seiner Festnahme sei dann er ziemlich überrascht gewesen, sagte Dombert. Nach Berichten der „Bild“-Zeitung soll sich der Handwerker in sozialen Netzwerken noch kurz zuvor besorgt gezeigt haben: „Noch nichts Neues. Ich hoffe, es geht ihr gut.“
Radfahrer findet noch brennende Leiche
Die Obduktion der Leiche hat ergeben, dass die junge Frau nicht an den Flammen starb, sondern bereits mehrere Tage vorher durch „massive Gewalt gegen den Hals“, wie Dombert sagte. Die Leiche war am Freitag in einem Naturschutzgebiet bei Hamm entdeckt worden. Noch am gleichen Tag nahmen die Ermittler den 26-Jährigen fest.
Ein Radfahrer hatte die brennende Leiche am Freitagmorgen gegen 5.30 Uhr gefunden. „Wir gehen davon aus, dass sie schon mehrere Tage tot war und der Leichnam nur dort verbrannt wurde, um Spuren zu beseitigen“, hieß es am Freitag. Sowohl der Verdächtige, als auch das Opfer sind Deutsche.
Zwischen Iserlohn-Letmathe im Sauerland, wo die Jugendliche wohnte und verschwand, und dem Fundort ihrer Leiche sind es über die Autobahn 1 rund 48 Kilometer. Auf dem Weg kommt man an Dortmund vorbei. Die Frage, wo das Mädchen in den zehn Tagen zwischen Verschwinden und Auffinden ihrer Leiche war, beschäftigt nun die Mordkommission.
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