Merfelder Bruch: Erstmals eine Fängerin im Einsatz


15.000 Zuschauer verfolgten nach zweijähriger Corona-Pause den traditionellen Wildpferdefang im Münsterland.    

Fänger halten beim Wildpferdefang im Merfelder Bruch einen Hengst fest. Beim traditionellen Wildpferdefang im Münsterland sind nach Angaben des Veranstalters 24 junge Hengste von der Herde getrennt worden. Etwa 15 000 Besucher schauten sich das Spektakel im Naturschutzgebiet Merfelder Bruch bei Dülmen an.  Foto: dpa

Dülmen (dpa) - Nach zwei Jahren Corona-Pause hat das Münsterland sein Tierspektakel zurück: Vor 15 000 Zuschauern wurden bei Dülmen aus einer Herde von rund 400 Wildpferden die Jährlingshengste eingefangen und anschließend versteigert. Dazu wurden am Samstagnachmittag die Stuten zusammen mit dem Nachwuchs in die Wildpferdearena getrieben.

Jährlingshengste werden versteigert

In der Geschichte der Dülmener Wildpferde war erstmals eine Fängerin mit dabei. Die Fänger werden traditionell von Jungbauern aus der Region gestellt. 2020 und 2021 war der öffentliche Fang am letzten Samstag im Mai ausgefallen. Um die Herde vor Territorialkämpfen unter den Hengsten zu schützen, müssen pro Jahr rund 40 Tiere entnommen werden. Mit dem Erlös der Versteigerung der sogenannten Dülmener finanziert der Besitzer, Rudolf Herzog von Croÿ, die Maßnahmen zum Erhalt der Herde mit etwa 400 Tieren.

Prominenter Besucher der Veranstaltung war Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Der ehemalige Bundesverteidigungsminister beobachtete an der Seite des Herzogs von Croÿ, wie ein junger Hengst nach dem anderen eingefangen und von der Herde getrennt wurde. Dabei wurde mindestens einer der Fänger verletzt und von Sanitätern versorgt.

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