Veranstaltungen entführen in teils fremde Welten

Von Daniela Kinder,

Ob Zeitreise, Mission ins ewige Eis oder Weltall-Ausflug: Die Veranstaltungen der kommenden Tage haben viel zu bieten.

„Orlando“ nach dem Roman von Virginia Woolf wird am Samstag, 27. November, im Theater Gütersloh aufgeführt. Auf der Bühne stehen die Schauspieler Corinna Harfouch (Foto) und Oscar Olivo. Foto: Kerstin Schomburg

Gütersloh/Oelde-Stromberg/Hamm/Lippstadt/Bielefeld (dk). Witzig, boshaft, schillernd, voller Provokationen und Fantastereien – der Roman „Orlando“ von Virginia Woolf gilt als Meisterwerk der literarischen Moderne. Ein gleichnamiges Stück, das vom Schauspiel Hannover inszeniert wird, wird am Samstag, 27. November, ab 19.30 Uhr im Theater Gütersloh zu sehen sein. Für die Regie der Aufführung zeichnet Lily Sykes verantwortlich. Auf der Bühne stehen die Schauspieler Corinna Harfouch und Oscar Olivo. Karten ab 23,12 Euro gibt es beim „Glocke“-Kartenservice (02522/73333).

Wiedererwacht als Frau

Die Geschichte des jungen Adligen setzt im 16. Jahrhundert ein: Gutaussehend und wortgewandt wird er Geliebter der Königin, Gesandter des Sultans in Konstantinopel und erwacht nach einem rauschenden Fest am Ende des Ramadan geweckt durch einen Fanfarenstoß – als Frau. Kaum alternd, durchstreift Orlando nun die Jahrhunderte, wird Poetin, Prinzessin, Liebende und am Ende freischaffende Künstlerin und alleinstehende Mutter im 20. Jahrhundert sein. 

Virginia Woolf, selbst zwischen den Welten wandelnd, hat ihrer Geliebten Victoria Sackville-West 1928 diese „Biografie“ gewidmet. Sie demontiert in „Orlando“ scheinbar Unverrückbares: Stand, Status, Geschlecht und Geschichtsschreibung, Macht, Posen und Konventionen.

Freitag: Musikalische Beethoven-Reise

Freunde klassischer Musik erwartet am Freitag, 26. November, laut Veranstalterangaben „ein besonderes Konzerterlebnis“. Zu Ehren des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven im vergangenen Jahr entwickelte Holger Blüder ein Programm mit Beethoven-Werken. Unter dem Titel „Durch die Nacht zum Licht“ wird er ab 19.30 Uhr auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg zu Gast sein. Karten (12 Euro) sind beim „Glocke“-Kartenservice (02522/73333) erhältlich.

Sonntag: Auf den Spuren der „Polarstern“

Es war die größte Arktisexpedition unserer Zeit, als der deutsche Forschungseisbrecher „Polarstern“ für ein Jahr lang auf einer Eisscholle durch das Nordpolarmeer driftete. Im Rahmen eines einstündigen Spaziergangs durch eine Fotodokumentation im Hammer Maximilianpark gibt ein Mitglied des „Grünen Klassenzimmers“ spannende Einblicke in die „MOSAiC“-Expedition. 

Einblicke wie diesen mit Forscherin Dr. Jessie Creamean, zeigt eine Fotodokumentation zur Arktisexpedition des Schiffs „Polarstern“ in Hamm.

„Die Führung für Kinder und Erwachsene findet am Sonntag, 28. November um 16 Uhr statt. An diesem Tag ist für den Besuch im Park ein 2G-Nachweis erforderlich“, teilen die Verantwortlichen mit. Der Preis für Erwachsene liegt bei 3,50 Euro und Kinder zahlen 1,50 Euro, jeweils zzgl. Parkeintritt. Die Personenzahl ist begrenzt. Es wird um Anmeldung (02381 9821032 oder info@maximilianpark.de) gebeten.

Mittwoch: „Mission Laika“ als Familientheaterstück

Eine Mission startet ins All – auf der Suche nach der russischen Mischlingshündin Laika, die 1957 als erstes Lebewesen die Erde umkreiste, vorbei an Sonne, Mond und Sternen. Im Stück „Mission Laika“ sucht das Theater Marabu (Bonn) am Mittwoch, 1. Dezember, ab 10 und 16 Uhr im Stadttheater Lippstadt nach Weltall-Geschichten. Karten zum Preis von 7,50 Euro sind im Vorverkauf bei der Kulturinformation Lippstadt (02941/58511) erhältlich.

Auch Mittwoch: Dvorak-Oper im Theater Bielefeld

„Antonín Dvorák schuf mit seiner wohl klangschönsten Oper Rusalka eine Variante des Meerjungfrauen-Mythos, die das menschliche Drama im Märchen fokussiert“, teilen die Verantwortlichen mit. Das Stück feiert am Samstag, 27. November, ab 19.30 Uhr im Stadttheater Bielefeld Premiere. Während die Vorstellung schon ausverkauft ist, gibt es für den Folgetermin (Mittwoch, 1. Dezember, ab 19.30 Uhr) noch Karten. Sie kosten ab 16 Euro  und können im Vorverkauf beim Theater reserviert werden.

Darsteller Duica Bijelic spielt die Rolle der Rusalka in der gleichnamigen Oper, die am Mittwoch, 1. Dezember, im Bielefelder Stadttheater gezeigt wird.

Zum Inhalt: Wasserfrau Rusalka offenbart ihrem Vater, dass sie einen Menschen liebt. Doch der kann sie nicht wahrnehmen, solange sie selbst kein Mensch wird. Da ihr Vater weder helfen kann, noch will, wendet sie sich in ihrer Not an eine Hexe. Die hat eine Lösung, allerdings zu einem hohen Preis: Wenn Rusalka fortan eine Menschenfrau sein möchte, muss sie dafür auf ihre Stimme verzichten. Weitere Vorstellungen finden am 4., 25. und 29. Dezember statt.

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Von Daniela Kinder,