Warnstreiks treffen Kreis Warendorf und Gütersloh

Von Greta Haberstroh,


In Gütersloh kommt es zu Streiks in Kitas, bei der Müllabfuhr und im Stadtbus-Verkehr. Im Kreis Warendorf stehen einige Buslinien der RVM still.

Am zweiten Tag in Folge fahren in etlichen Großstädten in NRW keine Busse und Bahnen. Hinzu kommen Warnstreiks in vielen anderen Bereichen, etwa in Kitas. Foto: dpa

Kreis Warendorf/Gütersloh/Bielefeld/Düsseldorf (dpa/gl/gh) -  Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes weitet Verdi die Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen am heutigen Dienstag massiv aus. Die Gewerkschaft hat vielerorts Beschäftigte aus Verwaltungen, kommunalen Betrieben, kommunalen Kitas, Jobcentern und Sparkassen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In etlichen Nahverkehrsbetrieben ist das der zweite Streiktag in unmittelbarer Folge. Es werde erhebliche Einschränkungen im ganzen Bundesland geben, hatte die Gewerkschaft im Vorfeld erklärt. Von den Streiks betroffen sind auch der Kreis Warendorf, Gütersloh und Bielefeld.

Gütersloh: Warnstreik trifft Kitas, Müllabfuhr und Stadtbus-Verkehr

Am heutigen Dienstag werden die Streiks auch zu Einschränkungen bei der Stadt Gütersloh, den Stadtwerken Gütersloh, der Netzgesellschaft und der Stadtbus GmbH führen. Wie zuletzt schon, trifft es besonders den Bereich der Kinderbetreuung. Alle Eltern werden von den Leitungen informiert, wie sich die Situation morgen jeweils in den städtischen Kitas darstellen wird. Zusätzlich ruft die Gewerkschaft Komba auch am Donnerstag, 23. März, zum Warnstreik in den städtischen Kitas auf. Auch dann müssen Eltern mit Einschränkungen rechnen.

Die Stadtreinigung beteiligt sich am Dienstag ebenfalls am Streik. Betroffen ist deshalb die Müllabfuhr (Restmüll und Komposttonne) in den Abfuhrbezirken M und N.

Auch Schulbusse betroffen: „Im Bereich des ÖPNVs kann es ganztags im gesamten Stadtbusverkehr zu sehr starken Einschränkungen und vielleicht sogar kompletten Fahrtausfällen kommen. Betroffen sind ab 5.30 Uhr der reguläre Stadtbus- sowie der Schulbusverkehr“, erklärt  Andreas Freund, Sprecher der Stadtwerke Gütersloh. Regelmäßig aktualisierte Informationen zum Bedienangebot sowie zu möglichen Fahrtausfällen werden unter www.stadtbus-gt.de und in der App der Stadtbus Gütersloh GmbH veröffentlicht.

Warendorf: RVM-Linien bestreikt

Der Streikaufruf trifft auch die RVM. Zahlreiche Fahrten im Kreis Warendorf sind betroffen. Die Regionalverkehr Münsterland GmbH wird am Dienstag ganztägig von Betriebsbeginn bis Betriebsende im Landkreis Warendorf bestreikt. Das geht aus einem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hervor.

Betroffen von dem Warnstreik sind zahlreiche Fahrten, die von der RVM durchgeführt werden. Das sind den Angaben des Verkehrsunternehmens zufolge insbesondere die Linien S20 Warendorf − Everswinkel − Münster und S30 Beckum – Neubeckum – Sendenhorst – Münster, aber auch auf einigen RegioBus-Linien. Fahrten und Linien, die im Auftrag der RVM von anderen Busunternehmen durchgeführt werden, seien nicht betroffen und fahren voraussichtlich planmäßig.

Die RVM veröffentlicht auf ihrer Internetseite landkreisbezogene Listen, aus denen die Fahrgäste erfahren, welche Fahrten voraussichtlich durchgeführt beziehungsweisebestreikt werden.

Ahlen: Warnstreik trifft Stadtverwaltung

Die Stadt Ahlen bittet um Verständnis, dass es infolge des Warnstreiks zu umfassenden Beeinträchtigungen in den städtischen Dienststellen kommen kann. Vom Streik betroffen sind demnach auch wieder die städtischen Kindertageseinrichtungen. Eine entsprechende Notbetreuung für die Kinder der Kita Ostwall wird direkt in der Einrichtung angeboten. Die Notbetreuung der Kinder der Einrichtungen Beumers Wiese, Lilienthalweg und Milchzahn findet gemeinsam in der Kita Milchzahn statt, schreibt die Stadt auf ihrer Internetseite.

Der Wertstoffhof hat am Dienstag geschlossen. Zudem kann es zu Ausfällen bei den Mülltouren kommen.

Keine Stadtbahn in Bielefeld unterwegs

Von 4 Uhr am Dienstagmorgen bis 4 Uhr am Mittwochmorgen wird voraussichtlich keine Stadtbahn in Bielefeld unterwegs sein und nur wenige moBiel-Busse fahren. „Fahrten, die durch Privatunternehmer in unserem Auftrag durchgeführt werden, finden in der Regel statt“, teilt das Verkehrsunternehmen mit. Weitere Informationen gibt moBiel auf der Internetseite.

Großkundgebungen im Ruhrgebiet

Zu drei Großkundgebungen in Gelsenkirchen, Mönchengladbach und Köln erwartet Verdi am Dienstag mehr als 30.000 Streikende. Verdi-Chef Frank Werneke will auf der Großkundgebung in Köln knapp eine Woche vor der dritten und möglicherweise entscheidenden Tarifrunde sprechen. Nach Angaben der Gewerkschaft beziehen sich die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen allein in Nordrhein-Westfalen auf 640.000 Angestellte. Verdi will um Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern für die Aktion werben.

Im bundesweiten Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes für Beschäftigte von Bund und Kommunen fordern Verdi sowie der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am 27. März.

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Von Greta Haberstroh,